
Unser Insta-Feed ist momentan voll von schwarz/weißen Fotos starker Frauen. Was wir erst als Female Empowerment-Bewegung aufgenommen haben, hat einen viel tieferen und traurigeren Ursprung und ist keineswegs „nur“ ein Trend in den Sozialen Netzwerken.
Eine Stimme gegen Gewalt und Ermordung von Frauen in der Türkei
Die Türkei ist eines der Länder, in denen extrem viele Frauen durch Gewalt oder Ermordung ihr Leben verlieren. Allein 2019 wurden rund 500 Frauen Opfer der Femizide (Femizid = gewaltsame Ermordung von Frauen), die Dunkelziffer ist wahrscheinlich deutlich höher. Zuletzt starb die 27-jährige Studentin Pinar Gültekin, die von ihrem Ex-Freund im Streit verprügelt und anschließend ermordet wurde. Der Mörder habe versucht, ihre Leiche in einem naheliegenden Waldstück zu verbrennen. Die Regierung und die Justiz unternimmt wenig, um diese Verbrechen zu stoppen. Die Täter kommen meist mit einer milden Strafe davon. Um den ermordeten Frauen eine Stimme zu geben, werden schwarz/weiße Bilder der ermordeten Frauen auf Instagram geteilt. So soll die ganze Welt auf diese schlimme Problematik in der Türkei und auf der gesamten Welt aufmerksam gemacht werden.
Stars posten schwarz/weiße Fotos von sich
Viele nationale und internationale Stars posteten in letzter Zeit ebenfalls schwarz/weiße-Fotos und verpassten ihnen den Hashtag #womensupportingwomen oder #ChallengeAccepted, um ihre gegenseitige Bewunderung kundzutun und sich füreinander stark zu machen. Eine schöne Challenge, wie wir finden! Doch der Ursprung ist eben ein ganz anderer und sollte daher unbedingt beachtet und respektiert werden! Wir hoffen, dass viele dieser bekannten Persönlichkeiten den wahren und grausamen Ursprung dieser Bewegung kennen und sich mit dem Thema Femizid beschäftigen. Denn, dass Frauen gewaltsam von Männern ermordet werden, und ihnen keine gerechte Strafe zu teil wird, ist bittere Realität und macht uns unwahrscheinlich traurig.
