Mit 11 vergewaltigt
Gabis Antwort
Liebe M., tut mir wirklich leid, dass du so lange auf Antwort warten musstest, aber bei rund 10.000 Mails kann ich nicht jede beantworten, so gern ich es auch täte. Ich finde dich echt toll, dass du nicht locker lässt - und ich kann wirklich aus jeder Zeile deiner Mail deine Not spüren. Weißt du, was mir auffällt: du denkst immer wieder an diesen Vorfall zurück. Dabei fallen dir schreckliche Dinge ein. Aber es könnten dir auch z.B. Dinge einfallen, die für dich sprechen. Wie z.B.: du hast diese Geschichte überlebt, du hast dich nicht kleinkriegen lassen, in dieser Situation hast du bestimmt auch eine gewisse Stärke gefühlt. Ich meine damit: man hat dich verletzt - Verletzungen hinterlassen Narben - die Narben bleiben - aber sie zerstören dich nicht. Toll finde ich, dass du deine Familie und deine Freunde hast, dich dich stärken. Wie schön, dass du deine Mutter so liebst und nicht belasten möchtest. Vielleicht verstärkt diese Harmonie in der Familie aber auch deine Ängste. Warum soll deine Mutter nicht erfahren, dass du immer noch leidest? Sie könnte dich einfach tröstend in die Arme nehmen und dir sagen, wie leid es ihr tut, dass sie dich damals nicht besser schützen konnte. Wenn du allein aus diesem Leid nicht herausfindest, dann such dir fachliche Hilfe bei einer Beratungsstelle. Es geht darum zu begreifen, dass du damals wirklich verletzt aber nicht zerstört worden bist. Dir von Herzen alles Liebe. Gabi