Depressionen: Was soll ich tun?
Ich habe eine Frage, ich denke ich habe Depressionen und Selbstmordgedanken. Ich bin nie glücklich in letzter Zeit, habe mich von allen zurückgezogen und esse fast nichts mehr.
Laut den Online-Tests habe ich starke Depressionen. Ich weiß aber auch, dass diese nicht allzu vertrauenswürdig sind. Ich kann jedoch nicht mit meinen Eltern darüber reden, da sie das alles nicht verstehen würden.
Was soll ich tun?
Monas Antwort
Hi meine Liebe,
am liebsten würde ich dich jetzt in den Arm nehmen und dir sagen, was für ein tolles Mädchen du bist! Du achtest genau auf das, was in dir vorgeht, und nimmst die Warnsignale deines Körpers und deiner Psyche wahr.
Depressionen ernst nehmen
Du machst es genau richtig: Du spürst, dass du nicht glücklich bist, und du suchst nach Lösungen. Ich gebe dir allerdings Recht: Diese Online-Tests sind nur bedingt vertrauenswürdig. Trotzdem ist es gut, dass du sie gemacht hast. Dadurch kommst du in Kontakt mit dem Thema Depression und lernst mehr darüber.
Reden tut gut
Ganz egal, ob du den Verdacht hast, depressiv zu sein oder ob du dich einfach "nur" scheiße fühlst: Es hilft, darüber zu reden. Sich den ganzen Ballast, alle Sorgen und Ängste von der Seele zu reden, befreit – auch wenn es anfangs schwer ist. Gespräche mit anderen helfen dir dabei, deine Probleme greifbarer zu machen: Indem du darüber sprichst, wird dir bewusst, wie du tickst, wo es in deinem Leben scheiße läuft und was du ändern willst. Dir wird aber auch bewusst, was gut ist in deinem Leben und an welchen Stellen du glücklich bist.
Dass du erst mal nicht zu deinen Eltern gehen willst mit deinem Kummer, kann ich gut verstehen. Manchmal ist es leichter, mit Fremden über die eigenen Probleme zu reden, als mit den Menschen, die uns am nächsten stehen. Irgendwann auf deinem Weg solltest du deine Eltern ins Vertrauen ziehen und ihnen sagen, wie du dich fühlst. Selbst wenn sie erst mal schockiert sind oder ängstlich reagieren: Sie kennen dich, sie können dich auf deinem Weg in ein glückliches Leben unterstützen und für dich wie ein stärkender Rückenwind sein.
Bis dahin wende dich an Menschen, die genau wissen, was du jetzt brauchst.
Hier findest du professionelle Hilfe
Es gibt ganz viele unheimlich tolle Angebote bei Depressionen. Zum Beispiel die "Nummer gegen Kummer": Dort kannst du anonym und kostenlos anrufen und findest Ansprechpartner, die für dich da sind. Wenn du nicht telefonieren willst, gibt es dort auch eine Online-Beratung und die Möglichkeit, mittwochs und donnerstags von 14 - 18 Uhr live im Chat Hilfe zu finden.
Von Dienstag bis Freitag von 18 bis 21 Uhr kannst du auch mit den Berater*innen der "JugendNotmail" chatten. Es gibt Einzel- und Gruppenchats. Je nachdem, wonach dir zumute ist, kannst du aussuchen, woran du teilnimmst. Bei der "JugendNotmail" arbeiten ehrenamtlichen Psycholog*innen und Sozialpädagog*innen, die dir anonym und schnell helfen können.
Die "Deutsche Depressionshilfe" empfiehlt außerdem das Beratungsangebot von "Fideo". In diesem Selbsthilfeforum tauschen sich Betroffene aus – der Chat wird allerdings moderiert und auch kontrolliert, sodass du dort echte Hilfe findest.
Alles Liebe, Mona