Stress mit dem Stiefvater: Was soll ich tun?

Hi Mona,

meine Eltern sind getrennt und mein Stiefvater und meine Mutter streiten sich jeden Tag. Ihren Frust lassen immer an mir aus. Mein Stiefvater rastet total aus und schreit uns alle an. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll! Das ist alles so traurig für alle Beteiligten. Langsam werde ich depressiv…

Monas Antwort

Frag Mona Portrait

Hi meine Liebe,

ich kann deinen Kummer so gut verstehen – wenn das eigene Zuhause zum Kriegsgebiet wird, will man sich am liebsten nur noch verkriechen. Umso toller finde ich dich, weil du Lösungen für das ganze Chaos suchst, obwohl du nicht daran schuld bist. Du bist unheimlich stark!

Streit zuhause: Sag, wie's dir geht

Oft kapieren Eltern (oder Stiefeltern) überhaupt nicht, wie schlimm sich ständiger Streit für ihre Kinder anfühlt. Sie sind gefangen in einer Spirale von Wut, Streit, noch mehr Wut und noch mehr Streit.

Ein erstes Signal kannst du setzen, indem du deiner Mutter und deinem Stiefvater sagst, wie es dir geht. Sag es ihnen genauso, wie du es mir geschrieben hast: ohne Vorwürfe, ohne Drohungen oder Ähnliches. Statt also zu sagen: "Leute, ich hole das Jugendamt, wenn es hier so weitergeht!" sag ihnen offen: "Ich fühle mich nicht wohl zu Hause und wünsche mir, dass Ruhe einkehrt." Tu das am besten in einer Situation, in der gerade kein Streit herrscht.

Du kannst ihnen deine Gefühle auch in einem Brief schreiben. Dann können sie ihn alleine lesen und darüber nachdenken, was sich ändern kann. Sprich deine Sorgen offen aus beziehungsweise schreib sie auf. Deine Mama und dein Stiefvater sollten wissen, wie du dich zu Hause fühlst.

Tu dir etwas Gutes

In einem zweiten Schritt ist es wichtig, dass du etwas nur für dich tust – damit es dir besser geht. Das kann zum Beispiel ein neuer Sport sein oder regelmäßigere Treffen mit deinen Freundinnen. Egal was, Hauptsache, es gibt dir ein gutes Gefühl. In Krisensituationen hilft es, nicht nur das Problem an sich anzugehen, sondern auch das komplette Drumherum. Wenn du dafür sorgst, dass es dir in anderen Bereichen gut geht, hast du mehr Kraft, dich mit deiner Mama und deinem Stiefvater auseinanderzusetzen.

Such dir Hilfe

Such dir Menschen, mit denen du reden kannst. Auch und vor allem in akuten Situationen. Hast du vielleicht eine Vertrauenslehrerin/einen Vertrauenslehrer an deiner Schule, mit der/dem du reden kannst? Oder du sprichst mit jemandem von der Telefonseelsorge. Ich finde ja, dass "Seelsorge" so altbackend klingt ;) Aber die Menschen, die dort arbeiten, können dir wirklich Halt geben und für dich da sein – egal, ob am Telefon, per Chat oder in einem der 25 Standorte in Deutschland. Du kannst dich dort anonym und kostenlos melden, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Alles Liebe, Mona

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