Ausfluss – was solltest du wissen?

Ein wenig Ausfluss im Zyklusverlauf ist völlig normal. Doch wie sieht eigentlich normaler Ausfluss aus? Und was, wenn der plötzlich anders aussieht als gewohnt? Schauen wir doch einmal genauer hin, was normal ist, was du bei der Intimpflege beachten und wann du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin reden solltest.

Eine Frau in Bluse und Unterwäsche© iStock

Wie sieht normaler Ausfluss aus?

Dass du Ausfluss hast als Frau, ist völlig normal. Dieser entsteht durch Sekrete der Drüsen am Muttermund und Abbauprodukte der Schleimhautzellen in der Vagina. Ausfluss ist also ein Teil des natürlichen Reinigungsprozesses der Scheide. Wenn du gesund bist, ist der Ausfluss klar bis weißlich. Kurz vor der Periode siehst du manchmal auch braune oder rosa Schlieren. Meistens ist gesunder Ausfluss geruchlos. Bei einigen Frauen ist es aber auch normal, wenn der Ausfluss riecht. Dann lässt sich ein sehr dezenter, leicht säuerlicher Geruch wahrnehmen. Die Konsistenz verändert sich im Verlauf deines Zyklus. In der Zyklusmitte ist der Ausfluss eher dünnflüssig, während der kurz nach der Periode eher zähflüssig wird. Auch wie viel dein Körper ausscheidet, hängt von der Zyklusphase ab. Wichtig für dich zu wissen ist also, was für dich normal ist. So kannst du Veränderungen beim Ausfluss zuverlässig erkennen.

Welche Arten von Ausfluss gibt es?

Verändert sich dein Ausfluss, kann das verschiedene Bedeutungen haben. Die Abweichungen in Farbe und Geruch können dir schon helfen, das Problem zu erkennen. Dabei gilt allerdings immer: Wenn du dir unsicher bist, ob das noch ok ist, gehst du am besten zum Arzt.

Weißer, bröckeliger Ausfluss

Wird dein Ausfluss plötzlich bröckelig und weiß, sodass er an Hüttenkäse erinnert, kann das eine ganze Reihe verschiedener Ursachen haben. So zeigt sich damit beispielsweise eine Pilzinfektion der Scheide. Wenn du allerdings schwanger bist, ist das für diese Lebensphase völlig normal. Auch nach dem Sex kann der Ausfluss so aussehen. Dann verschwindet die weiße Farbe und die bröckelige Konsistenz aber kurzfristig von alleine wieder – im Gegensatz zum Pilz.

Unangenehm riechender Ausfluss

Wenn dein Ausfluss gräulich bis weiß ist und sehr unangenehm, manchmal auch fischig riecht, weist das auf eine sogenannte bakterielle Vaginose hin. Bei dieser Erkrankung ist die Flora der Scheide nicht mehr im Gleichgeweicht. Es vermehren sich Bakterien, die dort sonst gar nicht oder nicht in dieser Zahl vorkommen. Im Gegensatz zum Pilz juckt und brennt es bei dieser Krankheit eher selten.

Sie entsteht unter anderem durch übertriebene Intimpflege. Wenn du also zu viele oder die falschen Produkte zur Reinigung des Intimbereichs verwendest, kann dieser Ausfluss die Folge sein. Auch eine Vaginalspülung verschiebt das Gleichgewicht der Intimflora, sodass schneller eine Vaginose entsteht.

Grünlicher Ausfluss

Grünlicher oder auch grünlich-gelber Ausfluss zeigt häufig eine sexuell übertragbare Infektion an. So tritt bei Trichomonaden, einer Art von parasitischen Einzellern, ein markanter Grünstich auf. Der Ausfluss wirkt schaumig und kann ähnlich wie bei der Vaginose fischig riechen. Der Befall geht dann oft mit weiteren Symptomen wie Juckreiz, Schmerzen beim Sex oder beim Toilettengang sowie mit wunden Stellen und Schwellungen im Intimbereich einher. Bei einigen Frauen ist er aber bis auf den veränderten Ausfluss auch recht unauffällig.

Ist der Ausfluss grünlich-gelb und stärker als gewohnt, könnte dahinter auch eine andere Geschlechtskrankheit stecken: die Gonorrhö. Die auch Tripper genannte Krankheit wird von Gonokokken verursacht. Die Bakterien können neben dem veränderten Ausfluss zu Zwischenblutungen und Bauchschmerzen im Unterbauch oder zu Schmerzen beim Wasserlassen führen. Eventuell hast du aber auch gar keine weiteren Beschwerden und der Ausfluss ist der einzige Hinweis auf die Infektion.

Brauner oder rosa Ausfluss

Brauner oder rosa Ausfluss zeigt in der Regel eine Blutbeimengung an. Daher kann er kurz vor der Periode ganz normal sein. Sollte diese Färbung allerdings zu einer anderen Zyklusphase auftreten, kann er auch ein gesundheitliches Problem – etwa eine Geschlechtskrankheit – anzeigen. Besonders wenn sich dieser auffällige Ausfluss immer wieder wiederholt, spricht das für eine Infektion oder eine anderweitige Veränderung von Scheide oder Gebärmutter, selbst wenn du sonst keine weiteren Beschwerden hast.

Wann muss ich wegen Ausfluss zum Arzt?

Als Daumenregel kannst du dir merken: Verändert sich der Ausfluss sehr plötzlich, ist die Veränderung von weiteren Symptomen begleitet oder verschwindet die Veränderung nicht von allein nach kurzer Zeit wieder, solltest du das Problem bei deinem Frauenarzt vorstellen. Der kann dann eine Diagnose stellen und die Ursache gezielt behandeln. So wird er dir bei einer Vaginose, bei Trichomonaden oder Gonokokken ein Antibiotikum verschreiben.

Auch wenn du öfter unter einem Vaginalpilz mit entsprechendem Ausfluss leidest, sollte dein Arzt schauen, warum dieser sich immer wieder einnisten kann. Ist starker Ausfluss ohne Geruch für dich nicht in bestimmten Zyklusphasen normal, solltest du auch darüber mit dem Gynäkologen sprechen.