Mobil unterwegs – mit Sicherheit

Du hast den Bus verpasst? Einfach schnell die Eltern anrufen und abholen lassen. Du kannst immer und jederzeit mit Deinen Freunden in Kontakt bleiben und die Lieblingsserie sowie Deine Lieblingssongs hast Du auch stets dabei.

Du kannst unterwegs Fotos schießen und direkt auf Social Media posten. Smartphones gehören zu unserem Alltag und bieten zahlreiche Vorteile. Aber bei all den praktischen Funktionen gibt es auch ein paar Dinge zu beachten, denn durch das Smartphone findet ein nicht unerheblicher Teil Deines Lebens online statt und macht Dich und Deine Daten angreifbar. Wir erklären, was Du dafür tun kannst, um so sicher wie möglich mit Deinem Smartphone mobil unterwegs zu sein.

Wissen ist Macht

Erinnerst Du Dich noch an Dein erstes eigenes Smartphone? Vielleicht gehörst Du zu denjenigen, die zunächst lange und ausgiebige Diskussionen mit den Eltern führen mussten, bevor sie endlich das lang ersehnte Handy in Besitz nehmen durften. Vielleicht hast Du aber auch schon früh das erste Smartphone nutzen können. Wie auch immer Deine Familie das Thema handhabt: Wenn Du sicher und verantwortungsbewusst mobil unterwegs sein möchtest, ist es wichtig, dass Du Dich eigenständig mit verschiedenen Themen rund ums Handy auseinandersetzt. Denn wie heißt es so schön? Wissen ist Macht. Der erste Schritt zu einem sicheren Umgang mit Deinem Smartphone besteht also darin, dass Du Dich gründlich über die möglichen Risiken informierst, denn nur wenn Du die wichtigsten Sicherheitsrisiken kennst, kannst Du ihnen gezielt entgegenwirken. Die Liste der häufigsten mobilen Risiken beinhaltet folgende Punkte:

  • Unsicheres WLAN
  • Datenlecks durch unüberlegt zugewiesene Berechtigungen für Apps
  • Netzwerk Spoofing (von Hackern eingerichtete Fake-Access-Points)
  • Phishing und Onlinebetrug
  • Spyware und Malware
  • Zu schwache App-Verschlüsselung
  • Cyber-Mobbing
  • Spiele mit In-App-Zahlungen, die versehentlich zu hohen Rechnungen führen können

Sicherheitseinstellungen vornehmen

Du siehst: Die elterlichen Sorgen, wenn es um die Smartphonenutzung des Nachwuchses geht, sind nicht immer unberechtigt. Mit den passenden Sicherheitseinstellungen von Anfang an, kannst Du schon einmal einige Risiken minimieren. Wenn Du noch jünger bist, solltest Du zusammen mit Deinen Eltern geeignete Sicherheitseinstellungen vornehmen. Sicherheitseinstellungen durch die Eltern können auch zu guten Kompromisslösungen führen, wenn Deine Erziehungsberechtigten gegenüber Smartphones für Jugendliche skeptisch sind. Ausgabenlimits verhindern außerdem versehentliche oder zu hohe Zahlungen. 

Tipp: Unterschätze niemals die Relevanz von sicheren Passwörtern. Verwende für jede App und Funktion ein anderes Passwort und achte darauf, dass es mindestens acht Zeichen lang ist, aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen besteht. Ein längeres Passwort kann auch weniger kompliziert sein. Grundsätzlich gilt jedoch: je komplexer, desto sicherer.

Hotspots meiden

Wenn Du bereits komplett eigenverantwortlich mit dem Smartphone unterwegs bist, dann musst Du hauptsächlich bei der Online-Nutzung auf die Sicherheit Deiner Daten achten. Eine Schwachstelle ist zum Beispiel die Nutzung öffentlicher Hotspots. Natürlich möchte niemand sein eigenes Datenvolumen aufbrauchen, wenn ein Hotspot zur freien Verfügung steht. Zu Deiner Sicherheit solltest Du Hotspots aber nur nutzen, wenn Du ganz bestimmt weißt, durch wen der Access-Point zur Verfügung gestellt und dass auf die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen geachtet wird. Es kann nämlich vorkommen, dass Hacker an öffentlichen Orten vermeintliche Access-Points einrichten und es so aussehen lassen, als käme der Hotspot beispielsweise von einem Café. Man spricht hier von Netzwerk-Spoofing. Nutzt Du einen solchen Fake-Access-Point, bekommen die Hacker Zugriff auf Daten wie Deine E-Mail-Adresse oder Bankinformationen. 

Um möglichst selten auf öffentlich zugängliches WLAN angewiesen zu sein, solltest Du bei Deinem Handy-Tarif nicht am falschen Ende sparen. Es gibt zudem inzwischen gerade für Schüler, Azubis und Studierende günstige Handyverträge mit hohem Datenvolumen oder mit Datenflatrate. Ein günstiger Vertrag macht sich damit doppelt bezahlt.

Apps prüfen

Eine weitere Schwachstelle in puncto Datensicherheit können Apps sein. Dein Motto sollte daher lauten: Erst informieren, dann installieren. Natürlich ist es lästig, sich das Kleingedruckte durchzulesen, aber im Hinblick auf Deine Datensicherheit lohnt es sich. Viele mobile Apps verursachen Datenlecks. Dies gilt vor allem für Apps, die umfangreiche Berechtigungen von Dir verlangen und bei denen Du viele Daten preisgeben musst. Theoretisch kann es immer passieren, dass Apps nicht nur die angepriesenen Funktionen erfüllen, sondern auch Deine Daten an Remote-Server senden und diese dann von Unternehmen zu Werbezwecken abgerufen oder Opfer von Cyberkriminellen werden. 

Überdies sind Apps oft nicht gut genug verschlüsselt, da dies den App-Entwicklungsprozess beschleunigt. Manchmal lassen Entwickler auch sogenannte Backdoors offen. In jedem Fall bietet sich auch hier Angriffsfläche für Hacker und Datenräuber. Installiere daher nur Apps, die Du wirklich brauchst und nutzen möchtest. Gib Apps nur die wirklich notwendigen Berechtigungen und Informationen und ignoriere Forderungen darüber hinaus. 

Malware, Spyware und Co.

Malware, Spyware und Phishing gehören zu den sogenannten Scams, die darauf abzielen, Smartphonebesitzer zu täuschen, um das Gerät zu infizieren und/oder an private Informationen zu kommen. Du kannst Smartphone-Scams vermeiden, indem Du Aktionen, zu denen Du in E-Mails, bei Apps, per Messenger oder Anruf aufgefordert wirst, stets hinterfragst. Großartige Versprechungen von Belohnungen oder Gewinnen, Drohungen oder signalisierte Dringlichkeit, sowie der Versuch, an Dein Mitgefühl zu appellieren sind immer auffällig und kommen oft zum Einsatz, wenn Cyberkriminelle Deine Daten abgreifen oder Dein Smartphone mit Viren infizieren wollen. Folgende Sicherheitsmaßnahmen schützen Dich vor Scam-Angriffen:

  • Sorge für einen Basisschutz durch entsprechende Einstellungen auf Deinem Smartphone
  • Installiere ausschließlich vertrauenswürdige Apps 
  • Prüfe Zugriffsrechte
  • Nutze Sperrcodes und Passwörter
  • Lasse Dein Smartphone nicht unbeaufsichtigt
  • Klicke niemals auf Links, die Dir von unbekannten Adressen zugesendet werden
  • Interagiere nicht mit Anrufern, die Du nicht kennst und verwende eine Anrufschutz-App

Verantwortungsbewusstsein zeigen

Nicht nur mit Deinen eigenen Daten, auch mit den Daten Deiner Freunde und Deiner Familie solltest Du verantwortungsbewusst umgehen. Dazu gehört beispielsweise, dass Du Fotos mit Personen nur in Deinem Status oder auf andere Weise online zeigst, wenn alle darauf zu sehenden Personen damit einverstanden sind. Grundsätzlich solltest Du Fotos von Personen nur dann machen, wenn Du vorher um Erlaubnis gefragt hast.

Auch auf Deine Kommunikation via Smartphone musst Du achten. Im ersten Ärger sind schnell einmal böse Worte getippt und abgeschickt. Kläre Konflikte lieber von Angesicht zu Angesicht. Wenn Du Cybermobbing zum Opfer fällst, suche Dir Hilfe bei Deinen Eltern oder einem anderen Menschen Deines Vertrauens. Das Bündnis gegen Cybermobbing bietet zudem eine Liste mit Anlaufstellen und hilft Jugendlichen bei Stress im Netz.