Selfcare statt Social Stress: So gelingt der Digital Detox in der Ferienzeit

Eine junge Frau mit Smartphone in der Natur© Pexels/©Andrea Piacquadio

TikTok, WhatsApp, Insta: Für viele Jugendliche beginnt und endet der Tag mit dem Blick aufs Display. Was als Unterhaltung gedacht ist, führt laut einer Erhebung der DAK-Gesundheit bei über der Hälfte der 12- bis 17-Jährigen allerdings regelmäßig zu Stressgefühlen.

Das permanente Vergleichen, der Druck zu posten oder immer erreichbar zu sein, kann auf Dauer ganz schön belasten – sowohl psychisch als auch körperlich. Die Ferienzeit ist daher ein guter Moment, um die eigenen Nutzungsgewohnheiten bewusst zu hinterfragen und aktiv gegenzusteuern.

Was bedeutet Digital Detox überhaupt?

Ein Digital Detox meint keine radikale Trennung von dem Smartphone. Es geht vielmehr um das bewusste Pausieren oder Einschränken der digitalen Aktivitäten – insbesondere in den sozialen Netzwerken.

Dazu gehört etwa: Push-Nachrichten stummschalten, bestimmte Apps zeitweise deinstallieren oder das Handy in bestimmten Situationen ganz weglegen. Studien zeigen, dass sich bereits nach wenigen Tagen positive Effekte auf Konzentrationsfähigkeit und Schlafqualität einstellen.

Wenn du also merkst, dass das Scrollen häufiger nervt als unterhält, solltest du einmal versuchen, gezielte Pausen einzubauen.

Erste Schritte – alltagstauglich und einfach

Viele starten mit klaren Regeln, wie kein Handy beim Essen, eine Stunde bildschirmfreie Zeit nach dem Aufstehen oder feste Online-Zeiten am Nachmittag.

Auch sogenannte App-Blocker unterstützen bei dem Vorhaben, indem sie Zeitlimits setzen. Wenn du dir kleine Rituale schaffst, wie das morgendliche Schreiben in einem Journal oder Spaziergänge ohne Handy, merkst du mit Sicherheit schnell, wie entlastend der Rückzug von der digitalen Welt wirken kann.

Belohne dich offline

Gerade zu Beginn fühlt sich ein Detox für die meisten eher wie Verzicht an. Ein guter Trick, um trotzdem motiviert zu bleiben: kleine Belohnungen, die ganz ohne Bildschirm funktionieren.

Das kann ein neues Buch sein, ein Kreativ-Set für DIY-Projekte oder ein gemütliches Pflegeritual mit Duftkerzen und Maske. Vielleicht findest du in einer Schublade auch noch einen Shopping Gutschein vom letzten Geburtstag. Diesen kannst du dann nutzen, um dir etwas Besonderes zu gönnen..

Offline-Freundschaften stärken

Ein großer Pluspunkt des Digital Detox: echte Begegnungen rücken wieder in den Fokus. Wenn du dein Handy öfter beiseite legst, kannst du Gespräche bewusster führen, gemeinsame Aktivitäten intensiver erleben und Nähe auf neue Weise spüren.

Viele Jugendliche berichten nach einer Detox-Phase, dass sie sich ihren Freundschaften näher fühlten als vorher. Auch kleine Rituale wie "Handyfreie Freundinnennachmittage" helfen, gemeinsame Zeit bewusst zu gestalten.

Kein Druck, kein Perfektionismus

Dennoch ist es wichtig, zu verstehen: Ein Digital Detox soll kein Wettbewerb sein. Auch wenn du es nur einen Tag schaffst, macht es bereits einen Unterschied.

Viel entscheidender als die Dauer oder die Strenge ist dein eigenes Gefühl dabei. Der bewusste Umgang mit digitalen Medien muss nicht perfekt sein – aber ehrlich. Wenn du feststellst, dass dich bestimmte Inhalte stressen, solltest du gezielt filtern oder Plattformen meiden, die  dein Wohlbefinden negativ beeinflussen.

Endlich Zeit für dich – ganz ohne Bildschirm

Ein zeitlich begrenzter Rückzug aus der Online-Welt schafft Raum für das, was sonst heutzutage leider viel zu kurz kommt: Schlaf, Kreativität, echte Gespräche und innere Ruhe.

Gerade in den Ferien kann dir das bewusste Pausieren helfen, neue Energie zu sammeln und Klarheit über dein eigenes Nutzungsverhalten zu gewinnen. Wer sich auf dieses Experiment einlässt, erkennt schnell: Selfcare braucht keine Likes, sondern nur Aufmerksamkeit für das, was einem wirklich guttut.