Wie du echte Freundschaft zeigst, ohne rund um die Uhr online sein zu müssen

Es sind über 1.000 – so viele WhatsApp-Nachrichten sendet ein Teenager durchschnittlich pro Woche. Gleichzeitig sagen mehr als 60 % der Jugendlichen, dass sie sich in ihren Freundschaften oft "nicht genug" fühlen. Wie kann das sein? Wir reden ständig – und fühlen uns trotzdem allein. Muss man wirklich 24/7 online sein, um eine gute Freundin zu sein? Oder geht es auch anders? Spoiler: Es geht anders. Wie? Das erfährst du beim Weiterlesen.

Drei Freundinnen lachen auf der Parkbank© Unsplash

So bleibst du wichtig – ohne ständig zu schreiben

Nur weil du nicht dauernd schreibst, heißt das nicht, dass du keine gute Freundin bist. Wirklich! Freundschaft bedeutet nicht, sich ununterbrochen gegenseitig Reels zu schicken. Es geht darum, da zu sein, wenn's wirklich zählt. Du kannst zum Beispiel mit kleinen Gesten zeigen, dass dir jemand wichtig ist – und das muss nicht immer digital sein. Geburtstagskarten sind ein gutes Beispiel: Sie zeigen, dass du dir Mühe gibst und mitdenkst, auch wenn ihr gerade nicht ständig Kontakt habt.

Außerdem ist es total normal, dass du auch mal deine Ruhe brauchst. Vielleicht bist du gerade gestresst, überfordert oder hast einfach keine Lust, zu schreiben. Gute Freundinnen verstehen das – und werden dich deswegen nicht weniger mögen. Denn Freundschaft heißt nicht, rund um die Uhr "on" zu sein. Es heißt: Ich bin da, wenn du mich wirklich brauchst.

Muss ich sofort antworten?

Du siehst die Nachricht, hast aber einfach keinen Kopf zum Antworten. Kennst du, oder? Trotzdem fühlen sich viele direkt schuldig, weil sie denken, sie seien dann unzuverlässig oder unfreundlich. Das stimmt aber nicht. Es ist völlig okay, auch mal nicht direkt zurückzuschreiben. Wer dich kennt, weiß, dass du trotzdem für ihn oder sie da bist.

Viele denken, Freundschaft muss sich immer sofort zeigen – sonst geht sie kaputt. Aber eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Wenn ihr euch vertraut, braucht ihr kein ständiges „Hey, wie geht’s?“ Ihr wisst, dass ihr euch mögt – auch wenn mal Funkstille herrscht.

Freundschaft darf auch mal still sein

Kein Bock zu schreiben? Keine Energie, zu reagieren? Das passiert. Und das ist total in Ordnung. Wichtig ist: Dass du es kommunizierst. Ein kurzes "Ich brauch grad etwas Ruhe" reicht. Wer dich kennt, wird das nicht gegen dich verwenden.

Viele denken, Freundschaft muss immer laut sein. Aber oft ist es das Vertrauen in die Stille, das alles so besonders macht. Es muss nicht immer was los sein. Es reicht, wenn ihr wisst, dass ihr euch habt – auch wenn gerade nichts passiert.

Offline-Momente machen online stärker

Nicht alles muss übers Handy laufen. Und ehrlich: Die coolsten Erinnerungen entstehen eh nicht im Chat. Wenn ihr euch persönlich seht – in der Schule, auf dem Heimweg, bei der Eisdiele oder im Park – nutzt das. Diese kleinen, echten Begegnungen bleiben oft viel länger im Kopf als zehn Sprachnachrichten oder TikTok-Reaktionen. Offline seid ihr einfach… echter.

Probier's mal aus: Schnapp dir deine Freundin in der Pause und geht eine Runde um den Block. Ohne Handy in der Hand. Oder macht eine gemeinsame Lernsession draus – mit Snacks, Musik und genug Raum für Quatsch zwischendurch. Auch richtig schön: ein "Offline-Day". Heißt konkret: Handy auf Flugmodus, gemeinsam in die Stadt, Fotos mit einer Polaroid oder Einwegkamera machen, alte Erinnerungen nachstellen. Klingt kitschig – macht aber mega Spaß und schweißt zusammen.

Und das Beste? Danach fühlt ihr euch online nicht mehr verpflichtet, ständig "nachzuliefern". Denn ihr habt gerade wirklich Zeit miteinander verbracht. Ein kurzer Blick, ein gemeinsam gelachter Witz, ein Spaziergang nach der Schule – das alles hat viel mehr Wert als 20 Snaps oder ein Kommentar unter einem Post. Man fühlt sich gesehen. Und verstanden. Und das bleibt hängen – viel länger als jede Story.