Essstörungen: Meine Freundin braucht Hilfe!
Hi Mona,
ich mache mir Sorgen! Meine Freundin hat Essstörungen. Sie hat keinen Hunger mehr und auch kein Durstgefühl. Sie trinkt seit Wochen pro Tag nur noch ein halbes Glas Wasser und isst eigentlich gar nichts mehr. Ich und meine andere Freundin wollen ihr helfen doch wir wissen nicht wie. Hast du vielleicht einen guten Rat für uns?
Monas Antwort
Hey meine Liebe,
toll, dass du und deine Freundin so aufmerksam seid und die Veränderungen in eurer Freundin direkt bemerkt! Ihr habt Recht: Bei einem Verdacht auf Essstörungen müsst ihr handeln.
Essstörungen: Ein heikles Thema
Essstörungen sind nie einfach nur Launen, in die Teenager fallen. Es geht um echte Krankheiten, die bestimmte Auslöser haben und behandelt werden müssen. Solche Situationen sind für alle Beteiligten – also, für die Betroffenen selbst und deren Mitmenschen – eine Herausforderung: Für euch, weil ihr euch Sorgen um eure Freundin macht und nicht wisst, wie ihr helfen könnt, und für eure Freundin, weil sie (vielleicht) krank ist und selbst voller Sorgen und Ängste ist.
Sucht euch Hilfe
In einem ersten Schritt kannst du dich an eine Beratungsstelle wenden – auch dann, wenn du noch nicht sicher weißt, ob deine Freundin wirklich an einer Essstörung leidet. Die Experten in diesen Beratungsstellen sind sehr erfahren im Umgang mit solchen Situationen und können dir egal bei welcher Frage zur Seite stehen.
Ansprechpartner findest du zum Beispiel in einer Beratungsstelle in deiner Stadt oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die unter anderem ein Info-Telefon haben.
Eines der besten Angebote findest du online bei ANAD. Dort gibt es die unterschiedlichsten Beratungsangebote sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. Dort bist du mit Sicherheit gut aufgehoben.
Sprich mit deiner Freundin
Natürlich solltest du auch mit deiner Freundin darüber sprechen, dass du dir Sorgen um sie machst. Ja, es kann sein, dass sie wütend wird und dir irgendwelche Vorwürfe macht. Aber das gehört dazu. Essstörungen sind dann am gefährlichsten, wenn keiner mitbekommt, dass jemand darunter leidet. Es ist also wichtig und richtig, dass du ein offenes Auge hast.
Wenn du mit deiner Freundin sprichst, sei so offen wie möglich und mach ihr keinerlei Vorwürfe. Setz dich mit ihr in dein Zimmer und sag: "Ich mache mir Sorgen um dich, weil ich beobachte, dass du wenig isst und trinkst. Ich möchte für dich da sein." Wenn sie dazu bereit ist, surf mit ihr zusammen zum Beispiel auf ANAD oder frag sie, ob ihr zusammen zu einer Beratungsstelle gehen wollt.
Alles Liebe, Mona