Richtig streiten: So gehst du mit Konflikten um

Richtig streiten: So gehst du mit Konflikten um

Streiten bis die Fetzen fliegen und dann drei Tage schmollen? Nicht gerade der richtige Weg, um Konflikte zu lösen. Aber Totschweigen ist auch keine Lösung. Einziger Weg: streiten! Wir sagen dir wie’s richtig geht und was du beim Streiten unbedingt vermeiden solltest.

streit-so-gehst-du-mit-konflikten-um-557x313-414629.jpg© Richtig streiten: So gehst du mit Konflikten um (Foto: Fotolia)

Manchmal muss Streit einfach sein, egal ob mit den Eltern, dem Liebsten oder in der Clique. Denn wenn Konflikte nicht geklärt werden, schwelen sie vor sich hin und irgendwann kommt der große Knall. Und ewige Harmonie geht auch nicht, denn Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse lassen sich oftmals nicht vermeiden. Also muss eine faire Lösung her! Aber: Auch streiten will gelernt sein, denn wüstes Anzicken, Wutausbrüche und Vorwürfe machen die Situation meist nur noch schlimmer.

Richtig streiten - so geht's

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1. Der richtige Moment

Es gibt zwar keinen perfekten Zeitpunkt, um sich zu streiten, aber es gibt viele miese Momente, in denen du besser keine Diskussion anfängst. Deswegen solltest du dein Problem nicht "mal so zwischendurch" ansprechen, sondern in einer ruhigen Minute, wenn dein "Streitpartner" weder gestresst oder gernervt ist. Denn es ist wichtig, dass der andere dir zuhört und aufmerksam ist. Du kannst auch ankündigen, dass du etwas auf dem Herzen hast, das du besprechen willst. In diesem Fall ist aufgeschoben nicht gleich aufgehoben.

Plus: Manchmal funktioniert der Vorsatz mit dem richtigen Moment nicht und der Streit endet in Schreierei. Dann solltest du daraus auch kein Drama machen, sondern die Diskussion vertagen. Wenn sich die Wogen geglättet haben, redet es sich leichter und du vermeidest Beleidigungen und Unsachlichkeit.

2. Zuhören!
Deswegen ist es ganz wichtig, dass du zuhörst und den anderen ausreden lässt. Du willst ja schließlich auch nicht, dass man dich unterbricht, oder? Zeig deinem Gegenüber, dass du verstehst, was er sagen will: "Ich weiß, dass du wütend bis, weil..." So signalisiert du, dass du die Gefühle und Probleme ernst nimmst. Und das macht eine Lösung des Problems wesentlich einfacher!
3. Sprich von dir!
Wenn du auf die Argumente des anderen eingehst, versuche so oft wie möglich von dir und deinen Gefühlen zu sprechen. Statt Sätze wie "Du lässt mich immer links liegen, wenn deine Freunde dabei sind" zu bringen, erkläre lieber, wie du dich in so einer Situation fühlst und warum dir das weh tut: Zum Beispiel, dass du dich allein gelassen fühlst und dann nicht weißt, ob er dich wirklich mag - und dass dich das unsicher macht.
4. Geh Kompromisse ein!
Sag, was du dir wünschst. In unserem Beispiel-Fall mehr Zeit mit deinem Freund, weil du ihn magst und er dir wichtig ist. Signalisier ihm auch, dass du nicht nur an dich denkst, indem du Lösungsvorschläge machst. In dem Beispiel könnte das so aussehen: "Ich würde gern mehr Zeit mit dir allein verbringen. Du kannst ja einmal in der Woche allein mit deinen Jungs loziehen - dann musst du deine Aufmerksamkeit nicht aufteilen."
5. Entschuldige dich, wenn es nötig ist
Wenn sich im Laufe der Diskussion herausstellt, dass du auch nicht ganz unschuldig an der Situation bist, dann gib es offen zu und scheu dich nicht vor einer Entschuldigung. Auch wenn der Streit hochkocht und du den anderen beleidigt hast, kann eine Entschuldigung so manches retten.

Richtig streiten: was du vermeiden solltest!

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Jeder weiß es: Bei einem richtigen Streit gelassen und sachlich zu bleiben, fällt oft schwer. Trotzdem solltest du dich immer darum bemühen, denn dann gibt's schneller eine Versöhnung.

Wutanfall & Ausrasten
Du fühlst du echt mies behandelt und bist kurz vorm Ausrasten. Dir fallen tausend Dinge ein, die du deinem Gegenüber am liebsten an den Kopf knallen willst. Stopp! Tu es nicht, sondern versuch, deine Wut runterzufahren. Wenn nötig brich den Streit ab: "Du ich platz gleich vor Wut, lass uns morgen weiterreden, sonst sag ich nur etwas, was ich bereuen würde."
Vorwürfe & Verallgemeinerungen
"Du machst aber immer...", "Andere Jungs schaffen das doch auch..." - solche Sprüche sind ein NoGo. Bezieh dich immer auf eine kronkrete Sache. Vergleich den Streitpunkt, um den es dir geht, auch nicht mit dem Verhalten anderer Menschen, die nichts mit dem Problem zu tun haben. Denn dadurch fühlt sich der andere zurückgesetzt. Wörter wie nie, immer, alle sagen und jedes Mal streichst du am besten aus deinem Streit-Wortschatz.
Wegrennen
Was du wirklich NIEMALS tun solltest ist, einfach aus der Situtation zu flüchten und wegrennen. Das verursacht nur Chaos in deinem Kopf, bringt keine Versöhnung und lässt den anderen ratlos zurück. Es ist einfach nur unfair.
Alte Süppchen wieder aufwärmen
Noch ein absolutes NoGo: alte Konflikte wieder ans Licht zerren. Wer nicht verzeihen kann, dem wird auch nicht verziehen. Wenn du also bei jedem Streit alte Vorfälle aus deinem Elefantengedächtnis kramst, wird der andere zu dem Schluss kommen, dass eine Streitschlichtung sinnlos ist, du verzeihst und vergisst ja sowieso nie! Deswegen ist es auch wichtig, den Streit irgendwann versöhnlich zu beenden. Und ist der einmal beigelegt, solltest du ihn auch abhaken und nicht weiter darin herumstochern.
Welcher Streit-Typ bist du?

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