K.O.-Tropfen: So wirken sie & so schützt du dich

K.O.-Tropfen: Video zeigt, wie schnell einem jemand etwas ins Glas tun kann

Zwei Freundinnen feiern ausgelassen, haben etwas zu trinken in der Hand und drehen ein Selfie-Video. Diejenige, die filmt, passt nur eine Sekunde nicht auf ihren Drink auf - und schon tut ihr ein Typ von hinten etwas ins Glas. Dieser Clip, der gerade viral geht, zeigt eindeutig, wie schnell das passieren kann - doch ist er echt oder nur ein Fake?

ko-tropfen-festival-neu-quer© iStock

Twitter-Userin Jaeda_sky postet das Video auf der Social-Media-Plattform und schreibt dazu: "Ich werde niemals verstehen, wie ein Typ so unglaublich dumm sein kann und zugleich den Drang verspürt so widerlich übergriffig zu werden. Ladies, passt auf eure Drinks auf!" Was der Typ genau ins Glas getan hat, ob es Drogen oder KO Tropfen sind, das sieht man nicht - auch nicht, ob er überhaupt etwas in der Hand hatte.

Denn über das Video wird viel diskutiert. Nicht nur, dass es über 97.000 Mal geteilt wurde, es herrscht auch Uneinigkeit, ob der Clip echt ist oder nur Fake. Manche schreiben auch, dass das Video vielleicht als Aufklärungskampagne gedacht ist. Aber macht es wirklich einen Unterschied, wenn das Video nur gestellt gewesen wäre? Schließlich kennt jeder die Situation und kann sich durchaus vorstellen, dass es genau so ablaufen würde. 

Twitter-Userin Jaeda_sky meldet sich wenig später zu Wort, da auch viele Angst hatten, dass sie aus dem Becher danach getrunken hat: "Ich habe aus dem Becher überhaupt nichts getrunken, weil es am Ende der Party war und der Becher schon leer war. Es ist mir nichts passiert! Ich bin froh, dass das Video so viel positive Rückmeldung bekommt - es ist eine gute Erinnerung für jeden, inklusive mir, wie vorsichtig man in so einer Sitation sein muss. Ich bin mir sicher, dass jede Mutter, genauso wie meine, tausendmal vor so einem Fall gewarnt hat. Ich habe immer geglaubt, dass sie übertreibt. Wir denken immer, uns wird das schon nichts passieren, aber die Wahrheit ist, dass es immer und überall passieren kann."

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Echt mutig: Diese Heldinnen schützten eine Frau vor Vergewaltigung

In einem feinen Restaurant in Santa Monica, Kalifornien, glaubten die drei Freundinnen Sonia Ulrich, Marla Saltzer und Monica Kenyon ihren Augen kaum, als am Nachbartisch der harmlos aussehende Typ versuchte, unauffällig seiner Begleitung etwas ins Glas zu kippen.

Sonia schreibt auf Facebook: "Ich sah, wie Monica ihr Gesicht verzog. 'Was ist los?', fragte ich sie. Nach ein paar Sekunden sagte sie: 'Der Typ hat ihr gerade was ins Getränk getan.'" Danach erklärt Sonia, dass es sich ein feines Restaurant gehandelt habe und das Pärchen so wirkte, als sei es vielleicht das zweite oder dritte Date. Die beiden hatten sich eine Flasche Wein geteilt. Er hatte ihr Glas zu sich rübergezogen, während sie auf der Toilette war, ein schwarzes Fläschchen herausgeholt und den Inhalt in ihr Weinglas gekippt. "Danach versuchte er, cool zu tun, sein Handy zu checken und das Fläschchen langsam wieder in seiner Tasche verschwinden zu lassen."

Nach Bestürzung und Panik, was sie jetzt tun sollten, entschlossen die drei, zu handeln und die Frau zu warnen. Auf der Toilette überbrachten zwei der Heldinnen der geschockten Frau die Nachricht. "Wir erwarteten, dass sie sagt: 'Ich hab ihn grad erst kennengelernt.' Aber sie sagte: 'Er ist einer meiner besten Freunde.'" Währenddessen ließ die dritte Freundin den Manager des Restaurants holen, damit er die Sicherheits-Kameras checken konnte.

Die Frau kehrte zu ihrem Tisch zurück und tat so, als wüsste sie von nichts, während das Restaurant die Kameras auswertete. Er versuchte immer wieder, sie zum Trinken zu motivieren. Nach 40 Minuten erschien die Polizei und nahm den Mann fest. "Sie sagten zu ihm: 'Kommen Sie mit uns' und er protestierte nicht. Fragte nicht, warum. Wirkte nicht mal überrascht. Der Sicherheits-Chef kam vorbei und sagte, weil wir sie sofort alamiert hatten, konnten sie das Filmmaterial anschauen und ihn auf frischer Tat ertappen. Das Glas mit den K.O.-Tropfen wurde sichergestellt."

Am Ende ermutigt die Frau andere, genau so aufmerksam zu sein wie sie in dem Moment waren. "Von jedem Tisch im Restaurant kamen Leute zu uns, dankten uns, dass wir etwas unternommen hatten und erzählten: 'Das gleiche ist meiner Schwester passiert, ich bin froh, dass ich da war, um sie nach Hause zu bringen' oder 'Es ist meiner Mitbewohnerin passiert auf einer Party, sie ist immer noch am Boden zerstört' oder 'Mir ist es bei einem Barbeque passiert.'"

Auch hier in der Redaktion kennen wir schon mindestens drei Fälle von Freundinnen oder Kolleginnen, die mit K.O.-Tropfen bewusstlos gemacht wurden. Eine auf einer Party mit Freunden, bei der sie in einem fremden Schlafzimmer aufwachte und nicht mehr wusste, was passiert war. In den anderen beiden Fällen konnten die Mädchen von ihren festen Freunden sicher nach Hause gebracht werden, bevor der Täter zuschlagen konnte.

KO Tropfen inline© Thinkstock

Was sind K.O.-Tropfen?

K.O.-Tropfen (oder auch -Pulver) sind meist geruchs-, geschmacks- und farblos, so dass sie von ihren Opfern nicht bemerkt werden. Die Wirkung des Betäubungsmittels beginnt meist mit Übelkeit und Schwindel, führt nach ca. 10 - 20 Minuten zur Bewusstlosigkeit und wird häufig mit Symptomen, die durch Alkoholkonsum verursacht werden, verwechselt. Die Täter kippen die Substanz in Drinks und warten dann, bis die Wirkung eingesetzt hat, um das Opfer dann an einen anderen Ort zu bringen und dort zu vergewaltigen, zu bestehlen oder zu missbrauchen. Das Gefährliche ist, dass die Opfer meist in einer Art Wachzustand sind, aber gefügig und so häufig einfach nur für angetrunken gehalten werden. Wenn die Wirkung der K.O.-Tropfen aufgehört hat, können sie sich an nichts mehr erinnern.

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Wie kannst du dich vor K.O.-Tropfen schützen?

* Niemals dein Getränk unbeaufsichtigt stehen lassen! Nimm es im Club oder auf Partys am besten sogar mit auf die Toilette
* Nimm keine Getränke von Unbekannten an
* Bestelle dein Getränk selbst und nimm es auch selbst entgegen
* Wenn dir plötzlich schwindelig wird oder dir etwas komisch vorkommt, spricht deine Freundinnen oder andere vertrauenswürdige Personen an

Wenn du Opfer von K.O.-Tropfen geworden bist, zögere nicht, SOFORT einen Arzt aufzusuchen oder ins Krankenhaus zu fahren. Denn die Substanzen sind nur ca. 8 - 12 Stunden nach Einnahme noch nachweisbar. Danach solltest du unverzüglich Anzeige erstatten.

Nagellack entdeckt KO Tropfen© iStock

Mädchen entwickeln Strohhalm, der vor K.O-Tropfen schützt

Die drei High-School-Schülerinnen Victoria Roca, Susana Cappello und Carolina Baigorri aus Miami haben einen Strohhalm erfunden, der Drogen in Getränken erkennt. Berührt er eine Flüssigkeit, so zeigt er an, ob sich die K.O-Substanzen Flunitrazepam, Gamma-Hydroxybuttersäure und das Narkosemittel Ketamin darin befinden. Auf die Idee kamen die drei Girls während einer Wirtschaftsvorlesung.

„Wir sind uns bewusst, dass der Strohhalm keine Lösung ist, Vergewaltigungen für immer zu stoppen, aber wir wollen die Vergewaltigungsrate senken und Mädchen vor gefährlichen Situationen schützen“, sagt Carolina Baigorri der Inside Edition.

Ist das noch zu toppen? Ja! Denn die Schülerinnen wissen auch schon ganz genau, was ihr nächster Schritt sein wird: Mit einer Crowd Funding-Kampagne soll genug Geld gesammelt werden, um die Super-Strohhalme nachhaltig und in größeren Mengen zu produzieren. Ihre geniale Idee haben die drei Erfinderinnen sogar patentieren lassen – niemand anders kann die Erfindung jetzt noch klauen.

Wir hoffen, dass es die magischen Strohhalme auch bald in Deutschland zu kaufen gibt. Schließlich passt die Erfindung perfekt in die Handtasche und fällt auf Parties nicht auf. 

Checkliste: 15 Dinge für eine Party

Nagellack soll K.O.-Tropfen erkennen

In einem Kurs der amerikanischen North Carolina State Universität entwickelten vier Studenten einen Nagellack, der sich bei Kontakt mit K.O.-Substanzen verfärbt. Die Frau muss also nur ihren lackierten Finger in das Glas halten und schauen, ob die Farbe gleich bleibt. Eine richtig gute Idee! 

Sicher unterwegs: Tipps zur Verteidigung

"Jeder von uns kennt jemanden, der diese Horror-Erfahrung durchleben musste und wir haben uns auf vorausschauende Maßnahmen konzentriert, besonders solche, die integriert werden konnten in Produkte, die Frauen schon benutzen. Und so kam die Idee auf, einen Nagellack zu kreieren, der Vergewaltigungs-Drogen erkennt", sagten die vier zu ihrem Projekt, was durch Crowd-Funding unterstützt wurde. "Während Vergewaltigungs-Drogen oft benutzt werden, um sexuellen Missbrauch leichter zu machen, gibt es nur sehr wenige Möglichkeiten, sie zu erkennen. Unser Ziel ist es, Technologien zu entwickeln, die Frauen die Möglichkeit geben, sich selbst zu schützen vor diesem abscheulichen und sich immer weiter verbreitenden Verbrechen."

Wann es den Nagellack zu kaufen gibt, ist leider noch nicht raus. Aktuell befindet sich das Projekt "Undercover Colors" immer noch in der Entwicklungsphase. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Mehr Infos unter:

www.ko-tropfen-nein-danke.de
www.partypack.de
www.weisser-ring.de

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