
Fest steht: Ein Tierarzt tötete am Sonntag den gesunden Giraffenbullen Marius (1,5 Jahre). Nach einer Autopsie und anatomischen Vorführung wurde das Tier vor den Augen der Zoo-Besucher, darunter auch viele Kinder, an die Löwen verfüttert. Tierschützer weltweit sammelten schon im Vorfeld tausende von Unterschriften, um das Tier vor seinem Tod zu retten - keine Chance. Der Zoodirektor von Kopenhagen muss mittlerweile mit Morddrohungen gegen ihn und seine Familie kämpfen - so aufgebracht sind die Menschen.

Jedoch war die Tötung von Marius in den Augen des Zoos nur zum Schutz der Rasse gedacht. Denn der Genpool der Giraffe zu ähnlich zu den anderen Giraffen im Zoo. Wenn er sich mit den Giraffendamen fortgepflanzt hätte, wäre es vermutlich zu einem kranken Tier gekommen. Das wollte man nicht riskieren – denn diese Tiere haben ein sehr kurzes und beschwerliches Leben.
So passiert in Berlin: Mitte Januar ist ein Giraffenbaby nur zwei Tage nach der Geburt gestorben - angeblich war es nicht lebensfähig, da es aus einer Inzestpaarung stammte. Diesen Fall wollte man in Kopenhagen tunlichst vermeiden. Auch die Kastration wäre für Marius keine Rettung gewesen, da Marius dann den Platz von einem anderen, zeugungsfähigen Tier weggenommen hätte. Harte Worte!

Wenn man Marius zurück in die Wildnis gebracht hätte, wäre er dort gestorben. Ein Zootier ist nicht in der Lage in der Wildnis alleine zu überleben. Auch eine Umsiedlung in einen anderen Zoo war nicht möglich, da dort zu ähnliche Genpools kursieren und so auch das Inzuchtproblem aufgetreten wäre.
Was sagst du zu dem Vorfall? Verständlich oder herzlos?