

Die Story: In Gwendolyns Familie tritt alle paar Generationen ein geheimes Zeitreise-Gen auf. Zunächst glauben alle, dass Gwens Cousine Charlotte das Gen besitzt. Eines Tages findet Gwendolyn sich dann allerdings im London des 19. Jahrhunderts wieder. Von da an ist klar: Sie trägt das Gen in sich und muss von nun an der Geheimorganisation der zeitreisenden „Wächter“ helfen. Gemeinsam mit ihrem Partner Gideon de Villiers reist sie fortan in die Vergangenheit, um die zehn übrigen Zeitreisenden aufzuspüren. Zunächst ist sie tierisch genervt von ihrem arroganten Reisepartner, aber dann bemerkt sie, dass doch mehr in ihm steckt, als sie zunächst gedacht hat…

Ich muss zugeben: Ich habe „Rubinrot“ nicht gelesen. Leider keine allzu gute Voraussetzung für diesen Film: Viele Handlungsstränge werden angerissen, aber nicht wirklich erklärt. Welches Verhältnis verbindet Charlotte und Gideon? Was hat es mit der „Magie des Rabens“ auf sich? Warum kann Gwendolyn als Einzige ihrer Art Geister sehen? Fragen, die zumindest in diesem Teil nicht geklärt werden.

Außerdem merkt man deutlich, dass „Rubinrot“ keine in sich abgeschlossene Geschichte hat, sondern die Verfilmung eines Fortsetzungsromans ist.
Welcher Prophezeiung jagen Gwendolyn und Gideon nach? Wie geht es mit der Geschichte um Gwendolyns Cousine Lucy und deren Gefährten Paul weiter? Sind die „Wächter“ tatsächlich dem Guten verpflichtet, oder was bezwecken sie wirklich? Alle diese Fragen bleiben offen. Die einzelnen Handlungsstränge sind etwas holperig aneinander gereiht und für Nicht-Kenner ist es nicht unbedingt einfach, alle Geschichten auf Anhieb zu verstehen.
Nichtsdestotrotz ist „Rubinrot“ echt unterhaltsam. Besonders gut gefallen haben mir die tollen Bilder und schönen Kostüme, als die Hauptdarsteller in die Vergangenheit reisen. Außerdem ist der Fantasy-Film echt witzig. Vor allem die super besetzten Nebenrollen bringen viel Spaß, so zum Beispiel Gwendolyns leicht verrückte Tante Maddy, die Kostümschneiderin Madame Rossini, oder Kostja Ullmann als Schulgeist James August Peregrim Pimplebottom.


Fazit: Für Fans ist der Film natürlich ein Muss, und auch für alle anderen lohnt sich ein Kinobesuch.
Allerdings sollten alle Neueinsteiger lieber nochmal vorher das Buch in die Hand nehmen, so hat man eindeutig noch mehr von der Handlung. Und obwohl oder vielleicht auch gerade, weil so viele Fragen offen bleiben, schafft es der Film, Lust auf mehr zu machen und die Spannung auf den 2. Teil zu wecken. Kleiner Tipp: Nach Beginn des Abspanns nicht sofort den Kinosaal verlassen…