
Zweieinhalb Jahre nach dem ersten Skandal um die ultra dürren Schaufensterpuppen von Topshop, erntet das Fashion-Label erneuten Shitstorm im Internet. Denn, obwohl das Unternehmen damals versprochen hatte, die Mannequins nicht mehr zu benutzen und zu entsorgen, landeten diese nun wieder auf der Verkaufsfläche. Nun hatte eine Mutter die Schnauze voll und ließ ihrem Ärger auf Facebook freien Lauf. Sie postete ein Bild, welches ihre Tochter zuvor in der Innenstadt gemacht hatte. "Es ist nicht verwunderlich, dass so viele meiner Freunde glauben, dass sie fett sind oder ihre Körper nicht mögen. Sind Mädchen nicht dazu bestimmt, glücklich zu sein, was auch immer sie sind?", beschwerte sich ihre Tochter. "Es sind Läden wie diese, die meine Freunde denken lassen, ihre Körper sind hässlich und aufhören, Dinge zu essen, die sie lieben. Das macht mich so sauer!"
Verständlich! Schließlich hat die restliche Modewelt schon verstanden, dass sich nicht mehr alles um den Magerwahn dreht. Wir sind gespannt, wann das dann auch mal bei Topshop ankommt...
Mädchen zieht Topshop zur Rechenschaft
Es ist der 27. Oktober 2014: Becky Hopper, eine Bloggerin für die Huffington Post UK, tweetet ein Bild von Topshops Mannequins mit folgendem Satz: „Das Mädchen auf der linken Seite hat Größe 36/38. #ArmesBodyimage #Unverantwortlich.“ Der Unterschied zwischen dem normalen Mädchen und der Puppe ist wirklich krass! Doch das schien Topshop nicht wirklich zum Umdenken zu bewegen.
Jetzt, circa ein Dreivierteljahr später, schreibt die Engländerin Laura Kate Berry einen offenen Brief an Topshop über Facebook. Angehängt befindet sich ein Bild aus einem aktuellen Store in Bristols Shoppingcenter Cribbs Causeaway.
Ein Auszug aus dem Brief: „Ich würde unheimlich gerne wisse, wie ihr es rechtfertigen könnt, so ein dünnes Mannequin in eurem Bristol Cribbs Causaway Laden zu haben? Uns gibt es in allen Formen und Größen. Es absolut nichts Falsches daran, die Größe zu haben, die man normalerweise eben hat. Ich glaube, wir sollten uns alle wohl in unserer Haut fühlen. […] Keine einzige Puppe in eurem Laden hat eine Größe, die größer ist als 34.“
Zum Schluss schreibt sie noch: „Ps.: Nur damit ihr Bescheid wisst: Nachdem ich dieses Bild gemacht habe, habe ich meine Beine in Größe 38/40 genutzt, um geradewegs aus eurem Laden zu stolzieren.“ Und diesen offenen Brief konnte Topshop nun nicht länger ignorieren und schrieb daraufhin an Laura eine Antwort.
Ein Auszug aus der Nachricht: „Wir denken, dass es wichtig ist, ein gesundes Größen-Image zu präsentieren. […] Diese speziellen Mannequins werden nur in kleiner Stückzahl in unseren Stores verwendet und sie haben die Größe einer durchschnittlichen UK-Größe von 38. Die gesamte Höhe (187 cm) ist größer als die eines durchschnittlichen Mädchens, damit die Puppe im Laden mehr auffällt.“

„Da die Mannequins aus solidem Fieberglas sind, muss ihre Form gewisse Maße haben, damit man ihr leicht Kleidung anziehen und wieder ausziehen kann. Deshalb sind die Puppen nicht dafür gedacht, einen durchschnittlichen, weiblichen Körper zu zeigen.“
Topshop möchte nun keine weiteren Puppen mehr bestellen, die so aussehen. Und wir hoffen, dass sie die schon vorhandenen Puppen auch wirklich aus den Läden entfernen: Denn woher soll jemand wissen, dass die Puppen (angeblich) nicht dafür da sind, einen Durchschnittskörper zu zeigen? Schließlich tragen sie die Kleidung, damit wir sie uns besser vorstellen können und sie dann kaufen.
Was sagt ihr dazu? Seid ihr der Meinung, dass es übertrieben ist, oder findet ihr auch, dass die Puppen überhaupt nicht gehen?
Auch die echten Models werden immer dünner. In Frankreich sollen jetzt Magermodels per Gesetz verboten werden!