
Wenn mich jemand fragt, warum ich Germany’s Next Topmodel schaue, sage ich eigentlich immer: „Ich muss das für die Arbeit schauen.“ Was ja im Großen und Ganzen nicht gelogen ist. Allerdings verstecke ich hinter solchen Aussagen mein kleines, schaulustiges „Ich“, was einfach nur zu gerne Zickenkriege vor dem heimischen Fernseher beobachtet.
Doch nach der diesjährigen ersten Folge von GNTM 2018 dachte ich mir nur: „Warum zur Hölle?!“ Und das ganz unabhängig von den allseits beliebten Kritiken, dass die Sendung ein krankes Schönheitsbild, Bodyshaming, Sexismus und vieles mehr fördere.
Im GNTM-Universum gibt es nichts Neues
Es ist jedes Jahr dasselbe und es hat sich nichts Innovatives in der Sendung getan. Nicht nur, dass wir ein krasses Déjà-vu bei den Bildern der amfAR-Gala dieses Jahr hatten (ähm…Klaudia und Toni erinnern von den Typen her schon sehr stark an Lynn und Leticia aus der letzten Staffel), auch sonst gibt es nichts Neues zu berichten.

Es gab wieder eine Transgender-Frau und auch Curvy Models. Die werden Quotenhalber natürlich mitgenommen, aber werden es nie und nimmer zur Gewinnerin schaffen - die Transgender-Frau Soraya musste direkt gehen. Einen crazy Typ haben sie auch wieder dabei, so wie Fred mit ihrer Glücksleggings 2016: Klaudia mit den Augenbrauen. Und nicht zu vergessen: Thomas Hayo und Michael Michalsky sitzen wieder einmal in der Jury und geben sich angeblich und sehr betont „knallharte“ Battles.
Warum schauen wir dann überhaupt GNTM?
Dass unsere Gesellschaft allgemein ein Schönheitsideal anhimmelt, an das jenseits von Pamela Reif & Co. kaum eine Normalsterbliche herankommt, ist auch nichts Neues. Da ist nicht alleine die Sendung schuld. Doch da ja augenscheinlich jeder auf GNTM herumhakt, frage ich mich: Warum schauen wir diese Sendung überhaupt?
GNTM-Finale: Die schlimmsten 16 Outfits aller Zeiten
Würde niemand die Sendung schauen, würde sie schneller im TV-Nirvana versinken als „Studio Amani“. Aber am Ende sitzen wir Frauen doch vor dem TV – auch wenn wir von uns sagen, dass wir feministisch sind. Vermutlich, weil das schaulustige „Ich“ in uns Sendungen wie „Bauer sucht Frau“, „Frauentausch“ oder auch „Adam sucht Eva“ einfach nicht gehen lassen will. Und deswegen werde ich nächsten Donnerstag wieder GNTM schauen – nur für die Recherche, natürlich.
Germany's Next Topmodel ab jetzt jeden Donnerstag um 20:15 auf ProSieben
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