
Das Wort "Wochenende" ist für die meisten von uns schon fast ein Synonym für "Ausschlafen". Schließlich zwingt uns der Schulunterricht dazu, früh aufzustehen – und Ablenkungen wie Netflix, Instagram und Co. machen das zeitige Zu-Bett-Gehen nicht unbedingt einfacher. Zeit also, um am Wochenende einige Stunden an Schlaf nachzuholen. Aber ist das nun gesund oder ungesund? Forscher scheinen sich in dieser Angelegenheit nicht ganz einig zu sein. So heißt es in einer Studie von schwedischen und amerikanischen Forschern: Wer am Wochenende ausschläft, lebt länger. Menschen unter 65 Jahren, die am Wochenende weniger als fünf Stunden geschlafen haben, hatten laut Studie ein erhöhtes Todesrisiko.
Warum ist es so gesund, am Wochenende länger zu schlafen?
Wer in der Woche weniger als fünf Stunden schläft, aber am Wochenende mehr Zeit im Bettchen verbringt, hat kein erhöhtes Sterberisiko. Schlecht ist es, wenn eine Person immer weniger als fünf Stunden schläft oder mehr als neun Stunden, im Vergleich zu Menschen, die die gesamte Woche sechs bis sieben Stunden schlafen. Man kann Schlafmangel in der Schulwoche also am Wochenende wieder ausgleichen.
Warum gilt es nicht mehr ab 65 Jahren?
Bei Personen über 65 Jahren wurde kein Zusammenhang zwischen Schlafdauer und erhöhtem Sterberisiko festgestellt. Omas und Opas bekommen regelmäßigeren Schlaf, als Schüler, Studenten und Berufstätige. Sie schlafen am Wochenende genauso viel wie in der Woche. Deshalb weiß Oma auch nie so genau, welcher Wochentag ist. Außerdem wird das Schlafbedürfnis mit dem Alter immer weniger.
Ist Ausschlafen am Wochenende vielleicht doch ungesund?
Forscher der American Academy of Sleep Medicine haben nun jedoch etwas anderes herausgefunden. Das Stichwort lautet: Sozialer Jetlag. So wollen sich die Forscher sicher sein: Wenn wir unter der Woche immer zu einer bestimmten Zeit aufstehen müssen, dafür aber am Wochenende später schlafen gehen, sowie morgens später aufstehen, komme unser Körper komplett durcheinander und erleide den sogenannten Sozialen Jetlag. Zwar fühle es sich so an, als wäre das lange Schlafen erholsam – eigentlich sei es das für den Körper jedoch nicht. Durch diesen unregelmäßigen Schlafrhythmus steige das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an. Zudem könne ein falscher Schlafrhythmus Übergewicht begünstigen.
Am Wochenende ausschlafen: Ja oder nein?
So stellt sich die Frage: Was ist denn nun richtig? Ausschlafen oder nicht ausschlafen? Die Lösung ist das Mittelmaß. Natürlich müsst ihr am Wochenende nicht um 6 Uhr aufstehen, solltet jedoch auch nicht den kompletten Tag verschlafen. Neun Uhr morgens ist am Wochenende eine gute Zeit, um ausgeschlafen und gesund in den Tag zu starten. Was außerdem hilft: Unter der Woche solltet ihr eure sieben bis neun Stunden Schlaf einhalten – so bleibt ihr langfristig gesünder.
