Dysmorphophobie: Die Angst, hässlich zu sein

Dysmorphophobie: Die Angst, hässlich zu sein – wenn man seinen Körper hasst

Eigentlich sehen sie hübsch aus, doch trotzdem fühlen sie sich hässlich oder sogar entstellt. Die Rede ist von Menschen, die an Dysmorphophobie leiden. Einer Krankheit, bei der man ein gestörtes Selbstbildnis hat. Doch was hat es mit dieser Krankheit genau auf sich? Wie tritt sie in Erscheinung und was kann man gegen Dysmorphophobie tun? Mädchen.de erklärt euch die Krankheit. 

Dysmorphophobie-Aufmacher-quer© iStock

Was ist Dysmorphophobie?

Mit dem eigenen Aussehen beschäftigen wir uns alle! Der eine mehr, der andere weniger! Doch nicht jeder, der großen Wert auf sein Aussehen legt, und schnell unzufrieden ist, ist eitel. Manche leiden auch an Dysmorphophobie, einer Krankheit, bei der man Angst hat, hässlich zu sein. Menschen die unter Body Dysmorphia, auch körperdysmorphe Störung genannt, leiden, kreisen die Gedanken ständig um ihr Aussehen, aber so extrem, dass sie kein normales Gefühl zu ihrer Optik haben. Viele fühlen sich sogar entstellt, auch wenn ein nahezu perfektes Aussehen haben. Meistens tritt die seltene Krankheit im Alter von 15 bis 30 auf. 

Außerdem leiden nicht nur Frauen unter der Krankheit. Es gibt ebenso viele Männer mit Dysmorphophobie. Frauen bemängeln oft ihre Brust, ihre Beine, ihre Hüfte und ihr Gesicht. Männer leiden unter angeblich unschönen Genitalien, wenig Muskeln oder zu viel Körperbehaarung! 

Auch Promis bleiben von der Krankheit nicht verschont. Hayden Panettiere litt ebenfalls unter der schlimmen Krankheit und fühlte sich total hässlich, während tausende Fans auf der Welt sie um ihr Aussehen beneideten. Vor ein paar Jahren begab sie sich in Therapie und seitdem ist sie wieder deutlich zufriedener mit ihrem Aussehen. Auch Schauspielerin Brittany Snow (Pitch Perfect), Robert Pattinson (Twilight) und Megastar Miley Cyrus haben mit Body Dysmorphia zu kämpfen. Gerade Menschen, die im Rampenlicht stehen und für ihr Aussehen verehrt werden, sind stark gefährdet zu erkranken. 

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Symptome von Dysmorphophobie

Woran erkennt man, dass man unter der körperdysmorphen Störung Dysmorphophobie leidet? Laut DSM-V müssen folgende Symptome für die Diagnose der Dysmorphophobie zutreffen:

1. Die Erkrankten beschäftigen sich extrem mit ihrem Aussehen und ihren angeblichen Schönheitsmängeln, die für andere kaum vorhanden sind. 

2. Der starke Drang nach dem perfekten Aussehen beeinträchtigt die Erkrankten im Privaten Umfeld oder im Berufsleben. 

3. Menschen mit Dysmorphophobie übertreiben es oft mit der Körperpflege und schauen sehr häufig in den Spiegel und brauchen viel Bestätigung von anderen, dass sie nicht hässlich sind.

4. Auch wenn viele mit dem Körper unzufrieden sind, leiden sie nicht an einer Essstörung und haben sogar manchmal Selbstmordgedanken! 

Manche Betroffenen wissen nicht, dass die gestörte Körperwahrnehmung nicht real ist. Andere wissen, dass sie ein falsches Bild von sich haben. 

Ursachen von Dysmorphophobie

Die Ursachen können schon in der Kindheit anfangen. Menschen die vernachlässigt oder missbraucht wurden sind gefährdet, aber auch Menschen die als Kind extrem behütet wurden und deren Eltern Konflikten aus dem Weg gehen, können erkranken. Viele Kinder bekommen wegen ihres süßen Aussehens Komplimente der Eltern, so wird die Optik als Bestätigung und Anerkennung wichtig. Auch bei Mobbing wird oft das Aussehen erwähnt oder beleidigt,was ebenso das kann die Störung hervorrufen. 

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Diagnose und Behandlung von Dysmorphophobie

Body Dysmorphia wird oft nicht erkannt. Häufig wird die Erkrankung der Körperbildstörung von depressiven Gefühlen überdeckt, oft ist den Betroffenen auch nicht bewusst, dass ihrer Sorge um das perfekte Aussehen eine psychische Erkrankung ist. 

Bei einem Psychologen kann man eine Diagnose anfordern. Er wird dir mit Fragen wie „Fühlst du dich entstellt?", "Wie lange beschäftigst du dich am Tag mit deinem Aussehen?“ oder „Meidest du den Kontakt zu Personen, weil du dich für dein Aussehen schämst?“ stellen. Manche Betroffenen versuchen sich mit Schönheits-OPs zu behandeln, doch das ist oft nicht effektiv, da das angestrebte Ziel nicht erreichbar ist. Eine Therapie erwirkt die besten Ergebnisse und auch verschriebene Medikamente können helfen. Eine Therapie kann stationär aber auch ambulant durchgeführt werden. Solch eine Verhaltenstherapie ist wichtig, um wieder eine gesunder Selbstwahrnehmung zu erlernen. 

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