
Shisha rauchen ist nach wie vor beliebt und oft haben wir Sätze wie „Shisha rauchen ist ja nicht wie richtiges Rauchen“ oder „Wasserpfeifen sind weniger schädlich als Zigaretten“ gehört, ja vielleicht sogar selber gesagt. Doch mit diesem Irrglaube, dass Shishas nicht gesundheitsschädlich sind, haben sich bereits viele vor allem jüngere Menschen ins Krankenhaus befördert. Diagnose: Schwere Kohlenmonoxid-Vergiftung. Im letzten Jahr sind 40 Wasserpfeifen-Raucher behandelt worden und mit den Auswirkungen ist nicht zu spaßen.

Gerade weil es immer mehr Opfer von Kohlenstoffmonoxid-Vergiftungen gab und es darüber hinaus kein konkretes, bundesweit gültiges Gesetz für Shisha-Bars gibt, hat die Stadt Stuttgart nun als erste etwas dagegen unternommen. Sie haben ein Wasserpfeifen-Rauchverbot eingeführt, wenn gewisse Richtlinien nicht erfüllt sind. Seit letztem Jahr darf nur noch ins Bars Sisha geraucht werden, die diese erfüllen. Dazu zählen eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage und Kohlenstoffmonoxid-Warnmelder in einer für das Lokal ausreichenden Anzahl. Das ist natürlich teuer für die Shisha-Bar-Besitzer und nicht immer für alle rentabel. Aber Stuttgart und viele andere Städte sehen solche Vorkehrungen wegen der Gesundheit der Besucher als notwendig an. Ob es Bar-Schließungen geben wird, ist noch nicht klar. Alle weiteren Infos rund um das Thema Shisha-Rauchen liest du hier nach.
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Wie gefährlich ist Shisha rauchen?
Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen – viele Shisha-Raucher kennen diese Symptome. Sie stellen sich oft bereits während des Rauchens ein und halten einige Stunden an. Doch für diese Beschwerden ist nicht etwa der Tabak in den Wasserpfeifen verantwortlich, sondern es sind die frühen Anzeichen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Und die kann lebensgefährlich sein, wie Sven Dreyer, leitender Druckkammerarzt der Uniklinik laut noizz.de betont. Vor allem fehlende Sauerstoffzufuhr führt zu der gefährlichen Vergiftung. Deshalb wichtig: Immer lüften!
„Auf den Wasserpfeifen glüht Kohle, die Kohlenmonoxid und viele weitere giftige Gase freisetzt“, erklärt Dr. Mathias Genter, der Ärztliche Leiter des Notaufnahmezentrums des Klinikums Osnabrück, gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Das lebensgefährliche Kohlenmonoxid ist aber nicht der einzige schädliche Stoff, den der Dampf einer Shisha enthält. Auch hohe Mengen an Benzol, Nikotin und Teer sowie weitere krebserregende Schadstoffe wie Arsen, Chrom und Nickel befinden sich nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im Wasserpfeifenrauch.
Ziemlich erschreckend, oder? Und trotzdem wird Shisha-Rauchen immer beliebter. Die Krankenhausfälle häufen sich. Im Jahr 2017 sind acht mal (!) mehr Shisha Raucher ins Krankenhaus eingeliefert worden – Tendenz steigend. Sieht fast so aus, als würde die Wasserpfeife die Zigarette überholen...
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Ist Shisha rauchen schädlicher als Zigaretten?
Klar, in Sachen Geschmack liegt die Shisha im Gegensatz zu Zigaretten vorn. Vanille, Erdbeer, sogar Kaugummi, Kaffee und Schokolade – es gibt den Shisha-Tabak in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Genau das ist das tückische an der Wasserpfeife, denn Shisha-Raucher bemerken gar nicht, wie viel Rauch sie wirklich inhalieren – es schmeckt ja so gut. Rund 60 mal ziehen Raucher im Schnitt in einer Stunde an der Wasserpfeife – das entspricht einem Rauchvolumen von 100 Zigaretten. Ob die Sisha allerdings auch so schädlich ist, wie 100 Zigaretten, darüber sind sich Experten nicht einig. Sie fanden jedoch heraus: Raucht man eine Wasserpfeife pro Tag, ist der Cotiningehalt (Nikotin) im Urin genau so hoch, wie nach dem Konsum von zehn Zigaretten am Tag. Fest steht: Einmal Shisha rauchen ist für den Körper eine genau so hohe Belastung, wie mehrere Zigaretten. Hätten wir gar nicht gedacht! Aber wenigstens kann man nicht süchtig werden, oder etwa doch?...
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Kann man von Shisha süchtig werden?
Kurz und knapp: Ja. Denn auch der Tabak einer Shisha enthält Nikotin. Ob die Gefahr genau so hoch ist, süchtig zu werden, wie bei Zigaretten, da sind sich Experten nicht ganz einig.
Fazit: Nicht jeder Trend hat seinen Hype verdient und in diesem Fall lohnt es sich wirklich nicht, die Gesundheit oder sogar das eigene Leben zu riskieren! Mal davon abgesehen, dass durch das Mundstück auch Krankheiten wie Herpes übertragen werden können. Da sagen wir nein danke (!) und nutzen unsere gesunde Lunge lieber für weniger gehypte, aber genau so schöne Dinge, wie zum Beispiel Atmen, Lachen, Quatschen oder Singen... ;-)
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