
Piercing kommt aus dem Englischen, und zwar von „to pierce“ und bedeutet „durchbohren“, „durchstechen“. Piercings kann man sich in fast allen Körperteilen machen lassen, z.B. der Nase, den Augenbrauen, der Lippe, Zunge, dem Bauchnabel, aber auch an den Geschlechtsteilen. Bevor man sich piercen lässt, sollte man sich aber gut informieren und in ein professionelles Piercingstudio oder zu einem Arzt gehen. Grundsätzlich darf man sich ab 16 Jahren piercen lassen, jedoch – wie auch bei Tattoos der Fall – nur mit der Einverständniserklärung der Eltern. Dabei muss man deren Unterschrift mit ihrem Ausweis belegen können. Ab 18 kann man selbst entscheiden, ob man sich piercen lassen möchte.
Schön ist ein flacher Bauch im Bikini mit einem Bauchnabelpiercing allemal. Aber weißt du auch, wo der Trend seinen Ursprung fand? Das Model Christy Turlington soll erstmals mit einem Bauchnabelpiercing Aufsehen erregt haben, nachdem der Schmuck auf einer Modenschau in London zu sehen war. Das war Anfang der Neunziger Jahre.
Doch ganz so easy ist der Körperschmuck an dieser Stelle nicht. Risiken für deine Gesundheit lauern nicht nur bei unprofessionellen Piercing-Studios, sondern auch bei falscher Pflege. Worauf es beim Piercing ankommt? Check die Infos!

Meine Eltern haben dem Bauchnabelpiercing zugestimmt. Und nun?
Zu allererst ist es wichtig, dass du dir ein gutes Piercing-Studio aussuchst. Am besten, du lässt dich vor Ort beraten und schaust dich um. Wird steril gearbeitet? Ist es allgemein sauber? Nimmt man sich Zeit für dich und berät dich? Wirst du über Risiken aufgeklärt? Wenn das alles stimmt und du ein gutes Gefühl dabei hast, dann steht dem Termin nichts mehr im Weg.
Plus: Professionelle Studios werden die Einverständniserklärung deiner Eltern immer einfordern und auf keinen Fall einfach so ohne Nachfragen piercen – denn deine Eltern könnten das Studio wegen Körperverletzung verklagen!

Bauchnabelpiercing stechen: Risiken & Pflege
Der Bauchnabel ist keine ganz einfache Stelle für ein Piercing, vor allem wenn der Bauch sehr dünn und straff ist. Zum einen ist es dann komplizierter, die passende Stelle zu finden, wenn sehr wenig "Material" da ist, zum anderen heilt ein Bauchnabelpiercing generell schlechter ab als Piercings an anderen Stellen.
Das liegt daran, dass die Haut am Bauch unter größerer Spannung steht und anliegende Kleidung reiben kann. Bis zu einem Jahr kann es im Extremfall dauern, bis die Piercingwunde vollständig abgeheilt ist. Mit sechs Wochen bis drei Monaten solltest du mindestens rechnen.
Wie wird ein Bauchnabelpiercing gestochen?
Das Bauchnabelpiercing wird im Liegen gestochen, weil der Bauch und damit auch die Haut entspannter ist. Dann wird großzügig desinfiziert und die Stellen, an denen das Piercing gestochen werden soll, markiert. Mit einer speziellen Zange wird die Haut fixiert und eine Nadel durch die Markierungen gestochen. In den meisten Fällen wird nicht direkt durch den Nabel gestochen, sondern durch die Hautfalte oberhalb. Gleichzeitig mit der Nadel wird ein kleiner Plastikschlauch das frische Loch geführt, durch den der Piercingschmuck gezogen wird. Zum Schluss wird der Schlauch wieder entfernt. Fertig! Was denken eigentlich Jungs über Piercings bei Mädchen? Hier erfährst du es.
Variationen von Bauchnabelpiercings
Meist wird der Bauchnabelpiercing vertikal in der oberen Hautfalte des Bauchnabels gestochen. Möglich sind aber auch das Anbringen in der unteren Hautfalte oder an den Seiten. Bei letzterem werden meist zwei gegenüberliegende Piercings symmetrisch angeordnet. Aber auch in der Bauchdecke um den Nabel kann Schmuck als Oberflächenpiercing gestochen werden. Der wird dann horizontal angebracht – führt jedoch häufiger zu Komplikationen.
Was kostet ein Bauchnabelpiercing?
Die Kosten für ein Bauchnabelpiercing können von Piercingstudio zu Piercingstudio variieren – im Durchschnitt liegen sie allerdings bei etwa 50 bis 60 Euro. In dem Preis sind auch schon oft Erstschmuck und Pflegeprodukte enthalten.

Können sich nur dünne Menschen ein Bauchnabelpiercing stechen lassen?
Auf keinen Fall. Um sich ein Bauchnabelpiercing stechen zu lassen, musst du keinen Waschbrettbauch haben. Wer hat den schon? Ein kleines Bäuchlein schadet dem Piercing nicht. Wichtig ist, dass du dich mit deinem Piercing wohlfühlst. Wenn du es an dir schön finden wirst, ist alles super!
Kann man sich ein Bauchnabelpiercing selbst stechen?
Man kann sich jedes Piercing selbst stechen, wenn man das Risiko einer Entzündung oder sogar einer Blutvergiftung eingehen will. Steche dir also bitte NIEMALS ein Nabelpiercing oder ein anderes Piercing selbst. Es gibt nicht ohne Grund ausgebildete Piercer. Und ca. 50 Euro ist nun wirklich nicht viel Geld für ein sauber gestochenes Piercing. Es soll doch ein schöner Hingucker und keine dicke Narbe werden.
Es ist vollbracht. Wie pflege ich mein Bauchnabelpiercing?
In der ersten Zeit wird das Piercing mit einem sterilen Verband oder Pflaster abgedeckt, damit die frische Wunde sich nicht infiziert. Das Pflaster muss regelmäßig gewechselt und die Wunde desinfiziert werden. Generell gilt: Hygiene ist jetzt das A und O! Schwimmbäder und auch die eigene Badewanne sind erst mal tabu, die Entzündungsgefahr ist einfach zu groß. Auch solltest du jede Hautreizung meiden – dazu gehört auch Solariumsverzicht, wenig Sport und nicht allzu enge und scheuernde Kleidung am Bauch. Wenn du einen anderen Schmuck einsetzen willst, so geht das frühestens nach zwei Monaten. Auf jeden Fall sollte das Bauchnabelpiercing vollständig abgeheilt sein.
Ob ein Bauchnabelpiercing schmerzt, ist schwer zu sagen, da jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden hat. Wenn das Piercing jedoch anfängt, unerträglich zu schmerzen, die Haut sich sehr rötet und deutlich entzündet oder gar eitert, solltest du nicht lange warten und zum Arzt gehen. Denn unbehandelt kann sich eine solche Infektion ausbreiten und wirklich gefährlich werden.
Wie schnell wachsen Bauchnabelpiercings wieder zu?
Manchmal musst du dein Buchnabelpiercing rausnehmen, sei es bei einem Arztbesuch oder einer Schwangerschaft. Es gibt keine Zeitspanne, nach der ein Bauchnabelpiercing definitiv zugewachsen ist. Bei manchen Menschen wird der Stichkanal schon nach einem Tag schmaler, andere können ihr Piercing nach drei Monaten sogar wieder einsetzen. Du läufst jedoch bei jeder Herausnahme Gefahr, dass sich der Stichkanal wieder verengt. Gegebenenfalls muss das Bauchnabelpiercing einfach erneut gestochen werden.
Nabelpiercing entfernen - bleibt eine Narbe zurück?
Ein Bauchnabelpiercing ist zwar richtig cool, aber was, wenn du dich irgendwann entschließt, dass du es doch nicht mehr haben möchtest? Bleibt dann eine unschöne Narbe? Leider lässt sich das so pauschal nicht sagen. Bei manchen wächst das Piercing-Loch ganz schnell wieder zu und ist kaum mehr zu sehen, bei anderen bleibt es jahrelang – manchmal sogar das ganze Leben lang sehr stark sichtbar. Zwar kann man manche Narben von einem Arzt mit einer kleinen kosmetischen OP entfernen lassen, jedoch handelt es sich hierbei um einen kosmetischen Eingriff, den ihr aus eigener Tasche bezahlen müsst. Das Entfernen einer Piercing-Narbe bzw. eines Piercing-Lochs kostet zwischen 150 und 300 Euro.
