Frauenarzt oder Frauenärztin
Spätestens wenn du dich mit dem Thema Verhütung auseinandersetzen musst, steht er an: der erste Besuch beim Frauenarzt. Eigentlich brauchst du vor deinem ersten Besuch beim Frauenarzt keine Angst haben, denn es ist wirklich keine große Sache. Natürlich gibt es schönere Sachen auf der Welt, aber wenn du einen guten Frauenarzt hast, dem du vertrauen kannst, ist das Ganze halb so schlimm und wird dich bald nicht mehr belasten als der Gang zum Arzt bei einer normalen Erkältung. Doch wer ist gut und wer nicht? Wir sagen dir, worauf du bei der Wahl des richtigen Gynäkologen achten solltest.

1. Frauenarzt-Wahl auf Empfehlung
Als erstes solltest du dir überlegen, ob du lieber zu einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt möchtest. Viele junge Mädchen fühlen sich bei einer Frau eher verstanden und besser aufgehoben, aber ein Mann kann ein ebenso guter Frauenarzt sein.
Anstatt dann wahllos im Telefonbuch einen Frauenarzt rauszupicken, solltest du deine Freundinnen, deine Mama oder andere Mädels in deiner Familie fragen, wo sie hingehen und welche Erfahrungen sie gemacht haben.
2. Fragen durchgehen
Wenn du ein gutes Verhältnis zu deiner Mama hast, kannst du mit ihr schonmal üben, welche Fragen dir der Frauenarzt stellen könnte. Es muss nicht deine Mama sein, die dir die Fragen beantwortet. Eine weibliche Bezugsperson, die schon öfter beim Frauenarzt war, kann dir genauso dabei helfen! Meist stellt dir der Frauenarzt anfangs Fragen wie: Ob du während deiner Periode Schmerzen oder andere Beschwerden hast. Der Arzt fragt auch nach, wann du zuletzt deine Tage hattest und wie lange du deine Tage hast. Auch Fragen über deine sexuellen Erfahrungen werden gestellt! Solche Fragen solltest du ehrlich beantworten, damit der Frauenarzt auch besser im Bilde ist.
3. Vertrauen
Wenn du noch nie beim Frauenarzt gewesen bist, solltest du eine Person ausfragen, der du vertrauen kannst. Egal ob Mutter, große Schwester, Tante oder die beste Freundin – sie werden sicherlich gute Tipps haben, welcher Frauenarzt bei dir in der Nähe der beste ist. Das wichtigste ist, dass du dich beim Frauenarzt gut aufgehoben fühlst und dich für nichts schämen brauchst.
4. Ein Frauenarzt für immer?
Nein! Wenn dir der Frauenarzt nicht sympathisch sein sollte, du dich nicht wohlfühlst, oder dir die Untersuchung nicht gefallen hat, kannst du jederzeit deinen Arzt wechseln. Niemand zwingt dich für immer bei dem Frauenarzt zu bleiben, bei dem du dich sowieso nicht wohlfühlst.
5. Begleitperson mitnehmen
Du darfst selbstverständlich beim ersten Frauenarztbesuch eine Person mitnehmen, die dir Mut gibt und dir deine Angst nimmt. Dabei ist es egal, ob es deine Mama ist oder eine Freundin oder dein Freund.
6. Die Untersuchung
Es ist der „Stuhl“ vor dem viele Mädchen Angst haben. Auch wenn der Stuhl wirklich alles andere als einladend aussieht. Du kannst dir den Stuhl wie eine Art Liege vorstellen. Deine Beine stellst du jeweils links und rechts auf die Stützen. Viele finden den Stuhl unangenehm, aber es ist ziemlich wichtig, dass dein Frauenarzt dich im Intimbereich untersucht. Mit einem Wattestäbchen wird dann ein Abstrich gemacht, um zu gucken, ob deine Scheidenflora gesund ist und du auch keine Bakterien hast.
7. Kann ich heimlich zum Arzt gehen?
Du willst dir, ohne dass deine Eltern es mitbekommen, die Pille verschreiben lassen? An sich sollte das kein Problem sein, doch wenn du unter 14 Jahre bist, solltest du bedenken, dass der Arzt dazu verpflichtet ist, deine Eltern darüber zu informieren. Solltest du 15 Jahre alt sein, ist es dem Frauenarzt selbst überlassen. Wenn es dir aber wichtig ist, dass deine Eltern nichts über den Besuch wissen sollten, müsstest du mit deinem Arzt das vorher noch einmal genauer besprechen.
8. Brust-Untersuchung
Ist eine Brust-Untersuchung notwendig beim ersten Besuch? Ähnlich wie beim gynäkologischen Stuhl ist es wichtig, dass die Brust untersucht wird. Der Arzt tastet deine Brüste ab, um eine Erkrankung auszuschließen. Manchmal spürt man Knötchen, die aber sich durch das Fettgewebe bilden können. Der Arzt kann solche Knötchen, von bösartigen Knoten unterscheiden.
9. Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs
Theoretisch solltest du, sofern du alt genug bist, selber entscheiden können, ob du geimpft werden möchtest oder nicht. Doch bei der Gebärmutterhalskrebs-Impfung ist es empfehlenswert mit deinem Arzt genauer darüber zu sprechen. Deine Eltern sollten darüber in Kenntnis gesetzt werden, ob du diese Impfung bekommen solltest oder nicht.
10. Geschlechtskrankheiten
Du warst noch nie vorher beim Frauenarzt, merkst aber, dass bei dir an der Scheide etwas nicht stimmt? Auch hier solltest du vorher mit deiner vertrauenswürdigen Person darüber sprechen und dich austauschen. Denk daran, dass dir auch solche Vorfälle niemals peinlich sein sollten! Die Ärzte sind immer für dich da, um dir zu helfen.
