Tampon tax: Blutiger Kampf gegen Steuern

Tampon tax: Blutiger Kampf gegen Steuern

Stell dir vor, es stehen Studentinnen mit Periodenblut verschmierten Hosen vor dem Bundestag, um die Politiker zum Umdenken zu bewegen. Unvorstellbar? Gar nicht – genauso ist es nämlich in England und den USA passiert. Dort demonstrierten Frauen mit Menstruationsblut (wohl eher aufgemalt, aber es kommt auf die Wirkung an) vor dem Parlament gegen die "Pink-Tax“, die Steuer, die Tampons zu Luxus-Gütern erhebt. Auch in Deutschland wollen sich Frauen endlich wehren. Wir verraten euch, was es genau damit auf sich hat.

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"Jede Frau hat eine monatliche Regelblutung von drei bis sieben Tagen – das heißt über 400 Mal im Leben. Für die meisten Frauen entstehen so Mehrkosten von mehr als 1800 Euro", rechnet die Berner Stadträtin vor und fordert eine Abschaffung der sogenannten Tampon-Steuer. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, setzte das feministische Kollektiv Aktivistin.ch damals ein deutliches Zeichen und färbte das Wasser von acht Brunnen in Zürich blutrot. Diese Aktion erregte viel Aufsehen - ob die Steuer jedoch gekippt werden kann, steht noch in den Sternen!

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Nach Massachusetts, New Jersey, Pennsylvania, Kanada und Irland kippte dann allerdings auch der Bundestaat New York die Steuer. So werden notwendige Hygieneartikel günstiger! Jetzt muss nur noch England und auch Deutschland nach ziehen!

In England sind nur Dinge, die "nicht-essentiell und luxuriös" sind, besteuert – das heißt bei Brot, Fleisch, Milch, Obst und Gemüse zum Beispiel werden 0 % Steuer aufgeschlagen. Sogar Helikopterflüge und Krokodilsteaks sind steuerfrei. Die Mehrwertsteuer wird also nur auf absolute Luxus-Artikel erhoben, zum Beispiel bei Tampons und Binden. Was? Wieso das denn?

Ein Gesetz in England sieht vor, dass Binden und Tampons mit 5% Mehrwertsteuer behaftet sind. Ganz schön ungerecht, dachte sich die Plattform Change.org und rief eine Petition gegen dieses „tampon tax“ ins Leben. Mittlerweile haben hier über 250.000 Briten für die Abschaffung dieses Gesetzes unterschrieben. Diese Steuer ist ganz schön diskriminierend, schließlich brauchen nur Frauen solche Produkte - ein Mann wird diese Steuer selten zahlen.

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Klar, dass diese Diskussion auch für jede Menge Spott und Häme, aber auch für schlaue Beiträge in den sozialen Medien führt. So gingen Bilder viral, auf denen sich Frauen Binden genüsslich auf die Haut legen (wie eine teure Gesichtsmaske) oder Tampons wie funkelnde Diamantenanhänger an den Ohren tragen. Darüber hinaus sieht man immer wieder Demonstrantinnen mit blutverschmierten Hosen – denn Luxus können sich nicht alle leisten.

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Gute Aktion und absolut ungerecht, dass notwendige (!!!) Hygieneartikel besteuert werden.In Deutschland sieht es aber übrigens nicht besser aus. Bei uns liegt der Mehrwertsteuersatz bei 19 %. Dinge des alltäglichen Bedarfs werden mit vergünstigten 7 % besteuert. Tampons und Binden und sogar auch Babywindeln fallen nicht in den vergünstigten Steuersatz. Das soll sich ändern! Es gibt eine Petition gegen die ungerechte Steuer unter #bloodyluxurytax. Umso mehr Leute das unterschreiben, umso eher wird die Politik darauf aufmerksam und es ändert sich etwas. Tampons sind kein Luxus sondern notwendige Dinge des täglichen Bedarfs!

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